
Pfarrei
von Anita Irl
Kreuzweg im Anna Schäffer Garten eingeweiht
Weihbischof Graf segnete Kreuzwegstelen
Dass der Termin der Kreuzwegeinweihung auf den Weltmissionssonntag fiel, war nicht beabsichtigt, stellte sich aber als thematisch gut passende Wahl heraus. Wollte doch die hl. Anna Schäffer in die Mission gehen. Ihr Wunsch wurde jedoch durch ihren Unfall zunichte gemacht. Durch die Annahme ihres Leidens erfüllt sie jedoch bis in unsere Tage eine mittlerweile weltweite Mission.
Für diese Annahme ihres Leidens dankte Ortspfarrer Johann Bauer der heiligen Anna Schäffer zu Beginn des Gottesdienstes und begrüßte zugleich den Hauptzelebranten und Prediger, Weihbischof Dr. Josef Graf aus Regensburg, die Mitbrüder im priesterlichen Dienst, die Vertreter des öffentlichen Lebens, die örtlichen Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, sowie alle Gläubigen.
Weihbischof Dr. Josef Graf spannte in seiner Predigt den Bogen vom Weltmissionssonntag zum Leben der hl. Anna Schäffer. So muss Mission immer in der Christusnachfolge erfolgen. Christusnachfolge ist aber immer auch ein Stück weit Kreuzesnachfolge. Ans Bett gefesselt und auf die Hilfe von anderen angewiesen, erkannte die heilige Anna ihre Mission, ihre Schmerzen und Leiden für die Nöte und Anliegen ihrer Mitmenschen aufzuopfern.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Mindelstettener Kirchenchor, der zu diesem besonderen Anlass die Anna Schäffer Messe zur Aufführung brachte.
Aufgrund der schlechten Witterung musste der ursprünglich im Anna Schäffer Garten geplante Festakt kurzfristig in die Pfarrkirche verlegt werden. Kirchenpfleger und Bürgermeister Alfred Paulus bedankte sich bei seiner Eröffnungsrede bei allen an der Planung und Durchführung des Projektes Beteiligten und brachte seine Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck. In kurzen Zügen fasst er auch nochmals den langen und oftmals schwierigen Werdegang des Kreuzweges zusammen, der mit dem Kauf des Grundstückes im Jahr 2014 begann, verschiedene bürokratischen Hindernisse überwinden musste und heute mit der Segnung seiner Bestimmung übergeben werden kann.
Raphael Graf, der mit seiner Ehefrau Adelheid den Kreuzweg künstlerisch gestaltete, erklärte in seinen Ausführungen, die Verbindung der Leiden Anna Schäffers mit dem Leiden Jesu Christi und wünschte sich, dass man durch die Betrachtung des Kreuzweges für das eigene Leben Trost, Kraft und Stärke erfährt. So habe die intensive Beschäftigung mit dem Leben der heiligen Anna auch ihn und seine Frau verändert.
Als stellvertretender Vorsitzender der lokalen Aktionsgruppe Altmühl-Jura, die das Projekt mit europäischen Fördermitteln bezuschusste, stellte Andreas Brigl, Bürgermeister aus Titting, fest, dass die Kraft und die Spiritualität die von Mindelstetten und von der heiligen Anna Schäffer ausgehen, für die gesamte Region etwas ganz besonderes sei. So sei der Aktionsgruppe mit der Umsetzung des Projektes „Begegnungsstätte mit Kreuzweg am Anna Schäffer Haus“ ein Leuchtturmprojekt gelungen.
LEADER-Koordinatorin Agnes Stiglmeier vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die die Durchführung und die Bezuschussung des Projektes bewilligte, beglückwünschte die Gemeinde Mindelstetten und die Region zu dieser Begegnungsstätte, die als spirituelles Refugium viele Besucher zur Reflexion des eigenen Lebens inspirieren soll.
Die Mindelstettener Geigengruppe unter Leitung von Frau Dr. Gabriele Hirte umrahmte den Festakte musikalisch.
Angeführt von den Fahnenabordnungen der Vereine zog man anschließend zum Anna Schäffer Garten, wo Weihbischof Dr. Josef Graf den Kreuzweg segnete und seiner Bestimmung übergab.
Die ungewöhnliche Konzipierung des Kreuzweges mit sieben anstatt vierzehn Stationen wurde bei der Ausschreibung zum Künstlerwettbewerb den Künstlern als verbindliche Vorgabe zur Aufgabe gestellt. Diese Vorgabe hat das Künstlerehepaar Graf auf das Beste gemeistert und dabei einen sehr aussagekräftigen Raum für Gebet, Meditation und Begegnung geschaffen.
Das Projekt "Begegnungsstätte mit Kreuzweg am Anna-Schäffer-Haus" wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium dür Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).